Paulus Gedächtnisjahr 2008/2009

Paulus schildert seine Berufung durch Christus und seine Sendung zu den
nichtjüdischen Völkern
Apg. 22, 6-21
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Doch dann geschah es: Auf dem Weg nach Damaskus, kurz vor der Stadt,
umstrahlte mich plötzlich gegen Mittag ein blendend helles Licht vom
Himmel. Ich stürzte zu Boden und hörte eine Stimme zu mir sagen: "Saul,
Saul, warum verfolgst du mich?"
"Wer bist du , Herr?", fragte ich und die Stimme sagte: "Ich bin
Jesus von Nazareth, den du verfolgst!" Meine Begleiter sahen wohl das
Licht, hörten aber nicht die Stimme, die mit mir redete.
Ich fragte: "Herr was soll ich tun?"
Der Herr sagte: "Steh auf und geh nach Damaskus! Dort wirst du alles
erfahren, was Gott dir zu tun bestimmt hat."
Von dem hellen Lichtstrahl war ich blind geworden und musste mich von
meinen Begleitern nach Damaskus führen lassen.........
Der in Tarsus im kleinasiatischen Kilikien als Jude geborene Paulus erbt
von seinem Vater das römische Bürgerrecht, so sagt es die
Apostelgeschichte. Wahrscheinlich war Jesus nur wenig älter als sein großer
Apostel. Paulus war des Hebräischen bzw. Aramäischen wie des Griechischen
mächtig. Neben der Tora hat er das Zeltmacherhandwerk erlernt. Seiner
Herkunft nach gehörte er zur pharisäischen Reformbewegung. Im Mittelpunkt
dieser Laienbewegung stand die Heiligung des Alltags.Der junge Paulus war
ein erbitterter Gegner der jüdischen Anhänger des Messias Jesus; ein
Offenbarungserlebnis Apg 9, 1-19; 22, 6-21; 26, 4-20 läßt ihn jedoch zum
Missionar Jesu Christi unter den Heiden werden Gal 1,15f.
Um 57 will Paulus nach Rom reisen, um von dort aus seine Spanienmission zu
beginnen. Zuvor möchte er in Jerusalem die große Kollekte überreichen, die
er in der Diaspora für die bedürftige Urgemeinde gesammelt hat.Doch dort
wirft man ihm vor, den Abfall vom Gesetz zu lehren. Der Kommandant der
römischen Garnison nimmt ihn in Schutzhaft, und der römische Statthalter
läßt ihn 59 n.Chr. nach Rom überführen. Paulus kann von einer Mietwohnung
aus in Rom noch zwei Jahre missionarisch wirken, bevor er, wahrscheinlich
im Jahre 62, unter Kaiser Nero mit dem Schwert hingerichtet wird.
Aus seinen Briefen tritt uns ein liebevoll um das Wohl der ihm anvertrauten
Menschen besorgter Missionar entgegen, ein Seelsorger, zugleich ein
unerschrockener Streiter und manchmal harter Kämpfer. Paulus war Visionär,
Mystiker und Prophet, ein frommer Theologe, ein großer Denker, tolerant und
ein Eiferer, der Christusbewegung und Gottes erwähltem Volk Israel aufs
Engste verbunden.
Magnificat Juni 2007
(red)
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