Na ja, frag ihn, ob er kommt. Sonntag der Weltkirche wollen wir ja sowieso machen mit einem EZA-Markt und Pfarrkaffee. Und dann könnt er gleich einen Vortrag halten und von seiner Tätigkeit berichten... Unser Hr. Pfarrer ist im Urlaub, wer feiert denn da die Messe mit uns? Der Missionar könnte vielleicht? Wann setzten wir den Vortrag an? Am Nachmittag…Ob da wer kommt? Versuchen wir´s! …und gut war´s Nach einigen bangen Tagen war klar, Missionar Hans Humer kommt! Der große Tag war gekommen und Leopold spielte Taxi. Schon am Vormittag bei der Hl. Messe lauschten wir seinen Ausführungen. Viele sind neugierig geworden. Mit spannenden Geschichten, Bildern und einem Video entführte uns Fr. Hans Humer in eine ganz andere Welt. Wie er dort hin kam, die Sprache lernte mit den vielen Dialekten, wie die Leute dort leben, vom Kirchenbau, von der Gründung der neuen Diözese Kayanga,… All das und vieles mehr, gibt es auch in einem Jahresbericht nachzulesen. In diesem Bericht haben wir den nachstehenden Text gefunden, von einer Frau, die schon mehrmals in Tansania war, der genau die Eindrücke und Gefühle beschreibt:
Abgehoben, angekommen,
erwartungsvoll eingetaucht in diese völlig andere Welt,
die alles relativiert, die mich zur Einsicht brachte
und mich mit Sehnsucht erfüllte nach weniger:
„Weniger Essen, weniger Hab und Gut,
weniger Wollen und weniger Brauchen.“
„Mehr von dieser Zeit“.
Ach wären meine Sinne noch rein,
so könnte ich riechen und hören und schmecken.
Und doch nahm ich diesen Zauber wahr,
der über der Landschaft und dem Volk lag.
Alles anders, vollkommen anders!
Gleichzeitig dankbar für den Platz, der mir zugeteilt in dieser Welt,
bin ich doch auch neidisch,
ob dieser wunderbaren Gerüche, Geräusche, Farben,
und dieser maßlosen Zeit pur
entgegen jeglicher Hektik, die uns so eigen.
Es geht auch einfach das Leben, ganz einfach und oft auch still,
Nicht, dass ich mir vornehme auszusteigen,
aufzugeben, neu anzufangen, nein.
Aber doch will ich dieses Gefühl und die Einsicht aus diesen Tagen,
aus diesem nicht allzu fernen, wunderbaren Land
mitnehmen in meine oft so komplizierte Welt,
und die Erkenntnis:
Nicht alles, was ich meine, es sei so wichtig,
ist auch letztlich wirklich so bedeutsam und wertvoll –
Nein - Weniger ist mehr.
Danke Tansania!
(Gudrun Köfl)
Ich träume von einer Welt,
in der die Menschen
für ein Stück Brot danken,
ein Glas Wasser genießen,
aus der Stille schöpfen,
und in Gesprächen wachsen.
Ich träume von einer Welt,
in der Gutes selbstverständlich,
Wertschätzung jedes
einzelnen Menschen alltäglich,
in der Wohlwollen ermutigend,
und Sein wichtiger als Haben ist.
(Gudrun Köfl)
(red)