Die Anreise erfolgte mit der AUA direkt nach Vilnius. In Vilnius erwartete uns bereits Alex, unser Reiseleiter, der uns die ganze Zeit interessant und unter verschiedenen Aspekten wie z.B. Schulbildung, Wirtschaft, Politik usw. das Baltikum näher brachte.
Am ersten Tag unternahmen wir gleich einen Stadtspaziergang in Vilnius und besichtigten die St. Stanislaw-Kathedrale (Dom), spazierten weiter durch die Fußgängerzone, das jüdische Viertel, die Literaturstraße, das Tor der Morgenröte (ein berühmter Wallfahrtsort) u.v.m. Zu Mittag stellte uns Alex gleich eine litauische Spezialität vor: Cepelinai (gebratene Kartoffelknödel mit Füllung).
Am Donnerstag fuhren wir noch zur barocken Peter-und-Pauls Kirche, wo wir auf eine österreichische Reisegruppe stießen, und eine Mistelbacherin trafen. Ja, so klein ist die Welt! Danach verließen wir Vilnius und fuhren zum Schloss Trakai. Zu Mittag lernten wir wieder eine litauische Spezialität kennen: Kinbinai. Einfach herrlich. Verschieden gefüllt mit Kraut, Topfen, Lamm, Rind, Huhn u. s. w. gaben sie uns Kraft für den restlichen Tag. Auf der Weiterfahrt nach Klaipeda besichtigen wir noch die Stadt Kaunas. Hier sahen wir eine Kirche, die in der Sowjetzeit als Lagerraum benutzt wurde, die Fenster sind teilweise zugemauert u. v. m. Da waren wir froh, dass wir diese nicht renovieren müssen. Am Abend sahen wir noch etwas Seltenes: neben unserem Hotel gab es eine kleine Brücke in die Altstadt, diese wurde jede Stunde für 15 Minuten auf die Seite gedreht, damit die Boote in den Hafen fahren konnten.
Am dritten Tag machten wir noch einen kurzen Stadtspaziergang in Klaipeda und sangen vorm Ännchen-von-Tharau-Brunnen DAS Lied. Unser Reiseleiter dachte an alles und teilte dafür die Texte aus. Danach fuhren wir auf die Kurische Nehrung. Zuerst mussten wir mit der Fähre übersetzen, danach ging es 40 km lang auf sehr schlechten Straßen nach Nidda. Auf dem Weg dorthin stoppten wir noch in einem Stück Wald und konnten sehen, wie Kormorane (Vögel) ganze Bäume durch ihren Kot „vernichten“. In Nidda angekommen besuchten wir das Thomas-Mann-Haus, eine Düne und gingen am Haff spazieren. Auch bekamen wir Wetterkreuze vorgestellt, diese erzählen Geschichten über die Besitzer.
Am Samstag verließen wir Litauen Richtung Lettland. Am Weg dorthin besichtigten wir noch den Berg der Kreuze und stellten zu den ca. 50.000 Kreuzen noch ein Kreuz dazu. Über Bauska ging es weiter zum Lustschloss Rundale. Mitten auf dem Land ein wunderbares Schloss! Beim Kaffee im Anschluss lernten wir wieder eine kulinarische Spezialität kennen. Diesesmal ein Dessert: „Roggenbrot“. Ein zerbröseltes Brot geschichtet mit Rahm und Marmelade. Am Abend erreichten wir Riga. Eine kleine Gruppe machte sich nach dem Abendessen noch auf den Weg in die Altstadt und konnte so live die „Johannes-Feier“ (Sonnenwende) in der Stadt am Ufer des Daugava miterleben.
Am Sonntag spazierten wir mit Alex gemeinsam durch die Hansestadt Riga. Zuerst schauten wir uns das Jugendstil-Viertel an und dann ging es in die Altstadt: das Rathaus, das Schwarzhäupter-Haus, das Katzenhaus und die Kirche St. Petri. In der Jakobuskirche feierten wir die Hl. Messe mit. Danach stärkten wir uns mit Balsam – einem lettischen Kräuterlikör. Am Nachmittag hatten wir freie Zeit zur Verfügung und diese nutzten einige zu einer Bootsfahrt am Kanal und über den Daugava und den Hafen. So lernten wir die Stadt auch vom Wasser aus kennen. Das Abendessen war an diesem Tag in einem Lokal in der Stadt.
Am sechsten Tag mussten wir von Riga wieder Abschied nehmen und setzten unsere Fahrt über den Nationalpark beim Fluss Gauja fort. Dort besichtigen wir eine Höhle und machten eine kurze Wanderung zur Bischofsburg Turaida - leider bei Regen. Danach ging es weiter nach Tallinn und bezogen in der estnischen Hauptstadt für zwei Nächte unsere Zimmer. Davor konnten wir noch der Ostsee „Grüß Gott“ sagen.
Am Dienstag lernten wir Tallinn kennen. Wir besichtigten die von Wällen und Türmen umgebene Altstadt und die Burg (Domberg). Den Dom konnten wir leider nicht von innen sehen, da gerade ein Begräbnis eines Abgeordneten stattfand. Am Nachmittag fuhren wir in das Schloss Kadriog (Katharinental) und danach zur Ruine des ehemaligen Brigitten-Klosters. Gleich daneben befindet sich das moderne Brigitten-Kloster, in dem wieder 10 Nonnen leben. In diesem Kloster feierten wir Hl. Messe. Das Abendessen war an diesem Tag ebenfalls in der Stadt, in einem mittelalterlichen Lokal, wo wir uns nochmals von der guten Küche überzeugen konnten.
Und dann hieß es auch schon am achten Tag Abschied nehmen: vom Baltikum und von Alex, der es geschafft hat, dass wir diese drei Länder kennen und verstehen lernten. Über München ging es dann zurück nach Wien.
(red)