Wir machten uns auf den Weg nach St. Andrews und stoppten nach kurzer Zeit bei der „Forth Railway Bridge“. Diese Brücke ist auf der ganzen Welt für ihre freitragende Bauweise bekannt und ist die wichtigste Verbindung von den schottischen Lowlands in die Highlands. In St. Andrews angekommen besichtigten wir die Überreste des St. Andrew´s Castle, die Burg der Erzbischöfe mit dem berühmten in den Felsen eingeschlagenen Flaschenkerker. Im Visitor Center des Schlosses wurden bereits die ersten Souvenirs gekauft. Wir marschierten weiter zu den Überresten der größten Kathedrale Schottlands: der St. Andrew´s Kathedrale. Hier lernten wir u.a., dass das weiße Kreuz in der blauen Nationalfahne Schottlands das Andreas-Kreuz ist, da der Hl. Andreas nicht nur der Pfarrpatron Ladendorfs, sondern auch der Patron Schottlands ist. Einige von uns erklommen noch die 130 Stufen auf den St. Rule´s Tower, wo wir eine herrliche Sicht über das Umfeld hatten. Im Stadtzentrum genossen wir das erste schottische Mittagessen in einem Pub. Ungewohnt war, dass man sich die Getränke an der Bar selbst holen musste. Auch die Speisen mussten an der Bar bestellt und bezahlt werden. Danach fuhren wir weiter Richtung Perth zum „Scone Palace“, einem typisch schottischen Herrenhaus und hatten dort eine charmante Führung, wo wir z.B. auch die Kopie des Krönungssteins der schottischen Könige sahen. Der Originalstein ist im Royal Museum in Edinburgh und wird bei Krönungen von englischen Königen in die Westminster Abbey gebracht. Danach tranken wir im Schlossgarten Kaffee und kosteten schottischen Kuchen. Beim Spaziergang durch den Garten sahen wir massenweise blühende Rhododendren. Manche von uns verirrten sich auch im Labyrinth. Das zweite Hotel war ein traditionelles Haus mit sehr engen, verwinkelten Gängen, welche uns teilweise herausforderten.
Perth ist auch das Tor zu den Highlands. Unser erstes Ziel an diesem Tag war nach ca. 3-stündiger Fahrtzeit die Glenfiddich Whiskydistillery, die 1886 errichtet wurde. Hier hatten wir eine Führung mit einem jungen Mann im Kilt, der uns die Geheimnisse der Whiskyerzeugung näher brachte. Als Abschluss hatten wir eine kleine Whiskyverkostung eines 12-jährigen, 15-jährigen und 18-jährigen Whiskys – und das auf fast nüchternen Magen. Gut, dass das schottische Frühstück eher deftig ist! Nach einer kleinen Stärkung im Restaurant der Distillery ging es weiter zu den Clava Cairns in der Nähe des Schlachtfeldes von Culloden. Dort sahen wir drei aus der Jungsteinzeit stammende Tumulusgräber, die von Steinkreisen umgeben sind. Vorbei an Inverness fuhren wir zum Loch Ness, wo wir gleich neben dem Exhibition Center Quartier bezogen. An diesem Tag lernten wir die Landschaft 330 Kilometer lang kennen und sahen viele Schaf- und Kuhherden. Leider keine Herde mit typischen schottischen Hochlandrindern, nur vereinzelt konnten wir diese langzottigen Rinder sehen.
Am 4. Tag durften wir ausschlafen, denn wir hatten zu unserem ersten Ziel keine lange Anreise. Gleich am Loch Ness (d.h. übersetzt See Ness) steht das Urquhart Castle. Die ca. 1230 erbaute Burg zählt zu den größten Burgen in Schottland und hat eine lange Geschichte. Übrigens der Loch Ness ist der wasserreichste See Großbritanniens und hier soll auch das Seeungeheuer „Nessie“ leben. Der Legende nach sieht man es nach 5 Whiskys. Wir haben uns bemüht, aber leider umsonst und mussten uns mit Nessie-Plüschtieren und -statuen zufrieden geben. Entlang des Caledonischen Kanals fuhren wir dann weiter Richtung Süden nach Fort William am Fuße des höchsten Berges Großbritanniens, dem Ben Nevis (1.343 m). Leider sahen wir ihn nur teilweise, da es wolkig war. Nach der Mittagspause ging es weiter durch das Glencoe Tal (das Tal der Tränen) zum Loch Lomond. Hier besuchten wir den malerischen Ort Luss, bevor wir in Glasgow unser Hotel bezogen. Jetzt waren wir wieder in einer Großstadt. Am Abend machten wir einen gemütlichen Spaziergang in das Stadtzentrum.
Am Samstag begannen wir den Tag mit einer Hl. Messe in der St. Andrews Kathedrale. Danach ging es mit dem Bus zur St. Mungo Kathedrale, dem ältesten Gebäude Glasgows. Die Grundstruktur geht zurück auf das 13. Jahrhundert. Die Kathedrale verfügt auch über eine Unterkirche. Im Vorfeld machten wir auch einen Spaziergang am Friedhof „Nekropolis“. Zu Mittag hatten wir Freizeit in der Innenstadt. Hier fand gerade ein Umzug der Protestanten u.a. auch als Wahlwerbung gegen die schottische Unabhängigkeit statt. Am Nachmittag besuchten wir die Kelvingrove Kunstgalerie, ein beeindruckendes rotes Sandsteingebäude, welche 1901 eröffnet wurde. Diese beherbergt 8.000 Kunstobjekte. Doch Anna zeigte uns einige ausgewählte schottische Werke. Nach einstündiger Fahrt erreichten wir unser letztes Ziel: Edinburg. Hier standen wir im Hotel alle vor verschlossenen Zimmertüren und trafen uns an der Rezeption wieder. Nach dem Abendessen durften wir die Matches der Fußball-WM nicht versäumen, denn es spielte an diesem Tag u.a. England gegen Italien!
An unserem letzten Tag der Reise lernten wir die schottische Hauptstadt kennen. Zuerst fuhren wir mit dem Bus in die Neustadt und hatten dort eine Stadtrundfahrt. Wir sahen u.a. die Princess Street, die George Street, den Charlotte Square und das Kaufhaus Jenners sowie das gotische Scott Monument. Weiter ging es über den Palace of Holyroodhouse (die offizielle Sommerresidenz der Königsfamilie) und das Schottische Parlament über die Royal Mile zur Burg. Hier hatten wir eine sehr interessante Führung und sahen z.B. die Kronjuwelen, den Original Krönungsstein und die St. Margaret´s Kapelle. Nach einem Spaziergang über die Royal Mile und die St. Giles Church erreichten wir unser Ziel: die St. Patrick Church, wo wir unseren gemeinsamen Sonntagsgottesdienst feierten. Danach hatten wir noch etwas Freizeit. Einige von uns nutzten diese zum Steak-Essen! Und schon war unsere Schottland-Reise zu Ende. Wir haben gelernt, dass Schottland mehr als nur „Whisky, Kilt und Dudelsack“ bietet.
(red)