… und plötzlich war es ganz anders © Alois Huber

In unserem Leben passieren immer wieder diese Momente, in denen sich das Leben wandelt. Oft von einem Augenblick zum anderen.

Die Liste könnte man wohl noch lange erweitern. Wendungen zum Nachteil, Veränderungen zum Guten gehören zu unserem Leben. Gerade diese Pandemiesituation und ihre Folgen sind wohl für jeden einschneidend. Anfangs belächelt, dann immer bedrohender erlebbar, so betreffen uns alle plötzlich diese Veränderungen. Und es zeigt wie angstbesetzt wir sind, wenn plötzlich alles leergekauft wird, trotz aller Appelle, dass das Wesentliche immer zu haben sein wird.

Auch in der Kirche erleben wir eine Fastenzeit der besonderen Art. Keine Gottesdienste mehr, Gewohntes – das oft gar nicht geschätzt wird – fehlt jetzt plötzlich. Manche werden aus der Krise lernen und schon jetzt lehrt sie uns. Nicht mehr der Pfarrer ist verantwortlich für den Sonntag, jetzt muss jeder selber schauen wie man Kirche weiter lebt. Aber gottseidank gibt es besonders jetzt Fernsehen, Radio und Internet, die das „Tor zur Kirche“ offenhalten und so auch im Fehlen der persönlichen Begegnung und des Miteinander-Feierns uns in die Gemeinschaft der Kirche mitnehmen.

Und es lebt in mir die Hoffnung, dass die Erfahrung des (gemeinsamen) Betens wieder in unsere Häuser einzieht. Denn es ist anders, wenn ich gläubig und aktiv betend einer Messe im Fernsehen oder Radio in meinem Wohnzimmer folge und mitbete (vielleicht sogar mitsinge), als wenn ich das mit vielen Gleichgesinnten in der Kirche tue. Da merkt vielleicht der Partner was davon, da bekommen es die Kinder mit, die vielleicht schon lange nicht mehr zur Kirche gehen. Und ist das nicht auch Chance: Neu zu berühren und berührt zu werden.

Wie immer auch die Situation ist, wenn Ihr dieses Schreiben lesen werdet, ich baue darauf, dass wir trotz allem auch als Kirche gestärkt aus dieser kritischen Zeit hervorgehen. Nach der Fastenzeit kommt unaufhaltsam das Ostern. Und es wird auch die Zeit nach Corona geben. Hoffentlich! Und hoffentlich vergessen wir dann nicht so schnell, was wir daraus für unser Leben mitgenommen haben. 

Leider ist dieses Jahr ein gemeinsames Feiern der Karwoche und Ostern nicht möglich. Gerade auch deshalb wünsche ich Ihnen

Gottes Segen und alles Gute für die kommenden Wochen
und bleiben Sie gesund!

Euer Pfarrer Helmut Scheer

Herzliche Grüße auch von unseren Priestern
Georg Henschling, Walter Pischtiak, Rudolf Prokschi,
Robert Grygar, Pater Jan und
Pastoralassistent Johannes Eibensteiner!

(red)

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